Doch auch intern wurde nach dem 0:2 Klartext gesprochen. Den Anfang machte Benedikt Höwedes, der gar nicht verstehen konnte, dass es noch Anfeuerung von den mitgereisten Schalkern gab. Seine klare Aussage: "Das war einer Schalker Mannschaft nicht würdig. Die taktische Disziplin war gleich null, die Leidenschaft war gleich null. Es ist mir ein Rätsel, dass die Fans noch so hinter uns stehen. Das haben wir in dieser Phase gar nicht verdient. Die Stimmung in der Kabine war aufgeladen, da sind klare Worte gefallen."
In die gleiche Richtung ging die Analyse von Manager Horst Heldt. Der ehemalige Kölner war nach der Pleite in der alten Heimat komplett bedient. Er betonte unmissverständlich: "Das werden wir uns in dieser Form nicht mehr bieten lassen. Wir werden in den nächsten 14 Tagen gucken, wer noch bereit ist, das zu machen, was wir uns vorstellen. Wenn einer nicht bereit ist, das zu machen, dann überlebt er das nächste Training nicht mehr. Die Schonzeit ist vorbei."
Die von Heldt so hart kritisierte Mannschaft wurde allerdings von ihm selbst zusammengestellt. "Sie machen den Eindruck, dass sie nicht wissen, worum es geht. Aber die Konsequenzen daraus werden sie zu spüren bekommen. Das ist alles meine Verantwortung, keine Frage. Der Trainer und ich stehen in der Verantwortung und wir werden uns das nicht mehr bieten lassen", unterstrich Heldt noch einmal.
Ratlos sind wir nie
Horst Heldt
Konkrete Konsequenzen zum Saisonende wollte er allerdings noch nicht formulieren: "Jetzt müssen wir sehen, dass wir in den nächsten 14 Tagen die Europa League noch schaffen und wir werden uns angucken, mit wem wir glauben, das zu schaffen. Ratlos sind wir nie. Auch in dieser Situation nicht. Aber wir werden das besprechen, was wir noch für Möglichkeiten haben."
Nicht auszuschließen ist jedenfalls auch die Möglichkeit, dass Schalke sogar das Minimalziel, die Qualifikation für die Europa League, noch verpasst. "Die Frage ist berechtigt. Wenn wir in den letzten beiden Spielen so auftreten wie in Köln, werden wir sie verpassen."